Monatsbrief vom Januar 2025
Nach einem starken Jahr 2024 starten die Finanzmärkte 2025 mit ähnlich gemischten Gefühlen wie zu Beginn von 2024 in ein Umfeld voller geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Herausforderungen, das von Anlegern sowohl Chancen als auch Besonnenheit herausfordert. Die Fakten und möglichen Szenarien wie folgt:
Der Friede bleibt für Europa außer Reichweite: Europa sieht weiterhin keinen Frieden am Horizont. Der Krieg in der Ukraine geht 2025 in sein viertes Jahr. Obwohl Optimisten auf ein Ende hoffen, bleibt echter Frieden illusorisch. Donald Trump strebt eine Verhandlungslösung und einen Waffenstillstand an, doch sowohl Kiew als auch Moskau begegnen diesen Plänen mit Skepsis. Trumps Ablehnung der NATO-Aufnahme der Rest-Ukraine belastet zusätzlich, während die Ukraine unter Druck bleibt, jedoch nicht kollabiert. Der anhaltende Krieg in der Ukraine belastet die europäischen Märkte weiterhin. Energiepreise könnten volatil bleiben, und Unsicherheiten über die geopolitische Stabilität in der Region schrecken Investoren ab. Gleichzeitig bleibt der Rüstungssektor ein potenzieller Gewinner.
Der Nahe Osten in anhaltender Instabilität: Die Region leidet unter den Nachwirkungen des Hamas-Massakers von 2023, das zu einem Höhepunkt der Gewalt in Syrien führte. Trotz einer fragilen Waffenruhe zwischen Hizbullah und Israel und im Gazastreifen bleibt die Lage angespannt. Trump fordert maximalen Druck auf den Iran, was eine Eskalation befürchten lässt. Gleichzeitig verschärfen Kämpfe zwischen Milizen in Syrien das Machtvakuum. Die fragile Lage im Nahen Osten, insbesondere in Bezug auf den Iran, könnte die Ölpreise weiter nach oben treiben, was Druck auf globale Märkte ausübt, insbesondere in energieabhängigen Sektoren. Rohstoffwerte könnten von den Unsicherheiten profitieren.
Trumps Zollpolitik stärkt Chinas Einfluss in Lateinamerika: Geplante US-Zölle von 25 % auf Waren aus Mexiko und Kanada könnten die Wirtschaft dieser Länder erheblich belasten, insbesondere Mexiko. Eine Hinwendung Mexikos zu China würde Chinas wachsenden Einfluss in Lateinamerika weiter verstärken. Trumps Zollpolitik dürfte Nordamerika wirtschaftlich belasten und Handelsbeziehungen weiter destabilisieren. Gleichzeitig könnte Chinas wachsende Präsenz in Lateinamerika neue Investitionsströme in diese Region lenken.
Das Ende von Europas liberalem Asylsystem: Das europäische Asylsystem steht 2025 vor einem Umbruch. Unter Druck rechter Parteien und Gerichte droht der individuelle Asylanspruch zu verschwinden. Der EU-Migrationspakt von 2024 wird durch juristische Blockaden gehemmt, während neue Konzepte den Schutzgedanken verdrängen. Der Umbau des Asylsystems und politische Instabilitäten in Europa könnten das Vertrauen in den Euro schwächen, was internationale Investoren dazu verleitet, sich sichereren Anlagen zuzuwenden.
Chinas Wirtschaftskrise bremst Aggression gegenüber Taiwan. Wirtschaftliche Probleme und zunehmender Unmut in der Bevölkerung machen einen Angriff vorerst unwahrscheinlicher. Taiwans verstärkte Verteidigung und Aussicht auf mögliche Gegenmaßnahmen der USA machen eine Invasion für China zunehmend kostspielig. Die gedämpfte Aggressivität Chinas gegenüber Taiwan beruhigt zwar kurzfristig die Märkte, doch Chinas wirtschaftliche Probleme könnten den asiatischen und globalen Handel beeinträchtigen, insbesondere in technologielastigen Sektoren.
Trotz der Herausforderungen bieten die Märkte weiterhin Raum für Zuversicht und langfristige Möglichkeiten – möge 2025 ein Jahr voller Chancen und positiver Entwicklungen sein. Alles Gute für Sie im neuen Jahr!
Alle Angaben und Einschätzungen sind indikativ und können sich jederzeit ändern. Die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Aussagen in die Zukunft kann jedoch keine Gewähr übernommen werden.